Ab 20. Juni 2022 werden fünf Filme über die "BROTREBELLEN" auf ARTE gezeigt; jeden Tag eine Folge, in Deutschland jeweils um 19.45 Uhr. Die Reihe beginnt mit einem Portrait von Jean-Jacques Jacob. Die Filme sind auch in der ARTE Mediathek abrufbar.

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Die Corona-Pandemie hat auch das Dorf Argokhi getroffen. Angehörige, die in der Hauptstadt arbeitslos geworden sind, sind zu ihren Familien gekommen, weil das Leben in der Stadt zu teuer wurde und viele Menschen ihre Arbeit verloren haben. Im renovierten Dorfkulturhaus, das neue Öko-Toiletten bekommen hat, finden keine Veranstaltungen mehr statt. Der gerade angelaufene Öko-Tourismus im Dorf und die Bewirtung von Gästen ist zum Erliegen gekommen. Die Frauen der CHADUNA Kooperative haben sich aus Sorge vor Ansteckung nicht mehr in einer grösseren Runde getroffen - und das bedeutet, sie haben auch weniger produziert. Sie trauern um drei in dieser Zeit verstorbene Ehemänner. Seit dem Ukraine-Krieg wird viel mehr Getreide im Dorf angebaut. Jetzt zeigt sich das grosse Problem, dass es keinen Mähdrescher und keine Getreidemühle in der Gegend gibt.

Die Momavlis-Mitsa-Landmaschinen und Geräte sind auf eigenen und anderen Feldern rund um Argokhi im Einsatz. Zwei grosse Flächen wurden eingezäunt und der Boden aufgebaut. Momavlis-Mitsa berät einen Bauern im Dorf, der seine Kuhherde vergrössern möchte und auf Bio umstellen möchte. Momavlis-Mitsa konnte eine ganze Kollektion Landmaschinen für den Pferdezug in der Schweiz erwerben. Ein Bauer wäre sehr interessiert, mit diesen Maschinen zu arbeiten, es fehlen uns aber noch kräftige Arbeitspferde, die kleinen Tuschenpferde sind zu zierlich für das Geschirr.

Jean-Jacques Jacob hat seine Bäckerei "Au Blé d'Or" in Tbilisi eröffnet. Seine Kunden schätzen es im neuen Laden ofenfrisches Brot und Gebäck sowie saisonale und regionale Produkte zu kaufen. Die kleine Café-Ecke lädt zum Verweilen, Probieren und Philosophieren ein. Der Laden wurde zum neuen Treffpunkt, so wie es zuvor der Markt gewesen ist:

Zandukeli Str. 28a (an der Kreuzung Choveildze/Belinski Street), Telefon +995 591 133 478 oder facebook: Jean-Jacques Bio Marketi

 

 

CHADUNA die kaukasische Frauen Kooperative in Argokhi  (facebook: Natalia Bio-Chaduna)

Im Mai 2017 haben neun Frauen aus Argokhi die erste Kooperative des Dorfes gegründet: CHADUNA. Sie wollen sich damit auf eigenen ökonomische Füsse stellen und als registrierte Kooperative im Landwirtschaftsministerium von Steuervergünstigungen profitieren. Seitdem sind neue Frauen dazugekommen. Sehr traurig ist, dass das Gründungsmitglied, Margalita verstorben ist (1. Bild links unten). Ein Schwerpunkt liegt im Aufbau einer biologischen Hühneraufzucht (Zweinutzungshühner). In zwei Inkubatoren können zeitgleich 2000 Eier ausgebrütet werden. Daneben produzieren die Frauen Saisonales: Die Blüten von 900 Rosensträuchern werden gesammelt und getrocknet oder destilliert. Aus den frischen Früchten aus den Gärten werden Marmeladen gekocht; es werden wilde Kräuter gesammelt und getrocknet für Tees und Essenzen. Die Produkte werden auf Bauernmärkten und in Läden und Restaurants verkauft. Im CHADUNA Gästehaus sind zwei Gästezimmer mit je drei Betten eingerichtet, es gibt ein Bad und eine kleine gemütliche Gästeküche. Die Frauen verwöhnen die Gäste mit eigenen Produkten, lokalen Spezialitäten und Wein. Begleitete Wanderungen zu den Ruinen in den nahen Wäldern können organisiert werden. Da die Frauen über kein Eigenkapital verfügen und die Einnahmen aus den Verkäufen sofort neu investiert werden, freuen sie sich über jede Unterstützung. Über die NGO "Qalis Kvali" (Frauen bereiten den Weg) kann die Frauen-Kooperative CHADUNA unterstützt werden, da eine Kooperative keine Spenden sammeln kann.

Das Konto für Schweizer Franken: JSC TBC Bank SWIFT: TBCBGE22 Beneficiary: Qalis Kvali IBAN: GE40 TB79 6903 6080 1000 06


Wir möchten hier auf den neuen Öko-Länderbericht 2021 zur Situation der ökologischen Landwirtschaft und Lebens-mittelwirtschaft in Georgien hinweisen. Der Autor ist Heinz Gengenbach, der den Verein und das Dorf seit langem kennt: www.agriservices.de. Herausgeber ist EkoConnect eV. in Dresden www.ekoconnect.org  und gefördert wurde der Bericht durch das deutsche Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft sowie BÖLN Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (Deutschland). Der Bericht liegt in deutsch, englisch, georgisch und russisch vor und kann über die Website von EkoConnect geladen werden. Der Link zur deutschen Version ist unten. 

Leider sind sowohl Momavlis-Mitsa als auch Chaduna noch nicht öko-zertifiziert, deshalb sind beide Initiativen hier nicht erwähnt. Grund dafürsind die hohen jährlichen Kosten für die Zertifizierung, dafür sind - insbesondere in der Coronazeit - die Einnahmen zu niedrig.

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